Ohrakupunktur
Etwa 100 Jahre vor unserer
Zeitrechnung wurde in dem klassischen Lehrbuch der Traditionellen Chinesischen Medizin der reflektorische
Zusammenhang zwischen Ohrmuschel und Körperregion dargestellt.
In den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts erarbeitete Dr. Paul Nogier
durch systematische Untersuchungen eine Reflexzonentherapie des Ohres. Er verglich die Ohrmuschel mit einem
auf dem Kopf stehenden Embryo.
Bestimmten Reflexzonen an der
Ohrmuschel sind bestimmten Reflexzonen des Körpers zugeordnet. Störungen im Bereich des Körpers
können sich als druckempfindliche Areale an der Ohrmuschel darstellen.
Diese Art der Behandlung nennt man
Somatotopbehandlung.
Die Ohrakupunktur kann bei einer Vielzahl von Störungen
alleine oder in Kombination mit anderen Therapieformen angewendet werden.
Spezielle Indikationen:
- Schmerzzustände des
Bewegungsapparates
(allein oder in Kombination mit der Wirbelsäulentherapie nach
Dorn).
- Funktionelle, reversible „innere
Erkrankungen“
Als sinnvolle ergänzende
Therapiemaßnahme:
- Suchtbehandlung
- Psychovegetativen
Befindlichkeitsstörungen
- Neurologischen
Erkrankungen
Bei der Behandlung mit Ohrakupunktur kann es
vorübergehend zu einer Erstverschlimmerung der Symptome kommen. Dies deutet auf einen richtigen therapeutischen
Ansatz hin.
Ohrakupunktur wirkt entspannend. Daher
sollten unmittelbar vor und drei bis vier Stunden nach der Ohrakupunktur keine anstrengenden Tätigkeiten ausgeführt
werden.
Akupunktur heilt, was gestört ist, Akupunktur heilt
nicht, was zerstört ist.
Durch die Akupunktur dieser empfindlichen Areale kann der
Therapeut umgekehrt regulierend auf die gestörten Körperbereiche
einwirken. Als Somatotop bezeichnet man
die Abbildung eines Körpers auf sich selbst,
bekannt z. B. aus der Fußreflexzonenmassage.
Nicht anzuwenden ist die
Ohrakupunktur bei lebensbedrohlichen Erkrankungen oder schweren Infektionen. Vorsicht ist
auch während der Schwangerschaft geboten.
Ein eventuelles Nachbluten nach
der Behandlung kann als Reizverstärkung angesehen werden und ist positiv zu
werten.
|
zurück zur Übersicht der Diagnose- und
Therapieverfahren
|